Die Spuren, die ich mit meinen Bildern lege, haben sehr oft einen Bezug zum UnterWegsSein, zum Reisen.

Reisen nach Afrika, der Pilgerweg nach Santiago, lange Aufenthalte in Sizilien, die Beschäftigung mit Texten und Poesie sind Impulse, die den kreativen Prozess auslösen. So inspirieren sich Poesie und Malerei gegenseitig., was ganz konkret als Schriftzug, als kalligraphische Linienspur oder als Collageelement in manchen Bildern zu entdecken ist.


UnterWegsSein findet  im Atelier die nötige Ruhe, den Abstand, die Verdichtung; es drängt mich dann dem Erlebten, dem Geschauten, dem flüchtigen Augenblick, der Begegnung mit der fremden Kultur und den Menschen Ausdruck zu verleihen.


Im Wesentlichen gibt es für mich zwei Vorgehensweisen der Umsetzung: zum einen können es konkrete Erinnerungsbilder, in der Natur geschaute Formen, Farben und Stimmungen sein, die meinen Arbeiten zu Grunde liegen. Dann gibt es einen Gestaltungsprozess, der in einer Art Unbewußtheit liegt und wo der Dialog zwischen dem, was gerade entstehen will und dem, was als Antwort darauf folgt das vorantreibende Element ist; ein Prozess, der sich so beschreiben lässt: zunächst absichtslos, spielerisch, ausprobierend, dann verworfen, weggewischt, reduziert, Schicht um Schicht übermalt, manches hervorgehoben, manches in den Hintergrund gedrängt, bis ein Gefühl von Klarheit, Komposition und Stimmigkeit entsteht.


Auch das vermeintliche Scheitern spielt eine wesentliche Rolle. Ich erlebe es oft als einenWendepunkt im Prozess, weil da die eingefahrene festgefrorene Sicht, das vorgegebene Abbild im Kopf hinterfragt werden kann, ja zerstört werden will und in einen neuen Kontext gestellt wird, um am Ende das Eigene finden zu können.


Auffallend bei vielen Arbeiten ist die Beschäftigung mit der grafischen Linie, sie kann zum Schriftzeichen werden, zur Kalligrafie, zur Hieroglyphe, immer Zeichen, die Gestalt annehmen, ein Baum werden wollen, ein Meer, ein Berg, ein Horizont...


Für eine große Gruppe von Bildern, den afrikanischem Motiven, ist die reizvolle Wirkung der experimentellen Drucktechnik, der Monotypie auffallend. Der Druck in Oel ist  Ausgangspunkt des Motivs und er wird später  mit Acryl, Beize, Schellack und Goldfolie überarbeitet.


Sehr gerne beschäftige ich mich mit der Vielseitigkeit der Collagetechnik . In der Reihe der Sizilienbilder verwende ich eigene Fotografien, die ich auf der Leinwand mit Sand und Farbe einbringe. Mit rostrotbraunen und pastelligen Tönen und daneben Abschabungen in Weiß ensteht so die  Assoziation von Vergänglichkeit: ich füge ein, montiere neu zusammen ein,  Zufälliges, weggelegte Entwürfe, Fotokopien von Fotos ,Papiere, Rupfen, Sand, Wellpappe, Rost und Wortfetzen sind einzelne Elemente für solch experimentelle Vorgehensweise. Dies alles schafft Assoziationen, setzt Augenreize, und verleitet den Betrachter zum Erkunden und Suchen, lässt ihn in einen Dialog mit dem Bild treten.




impulse, inspiration und umsetzung